Kalorienrestriktion

Kalorienrestriktion kann die Lebenserwartung der Schwarzbäuchigen Taufliege (Drosophila melanogaster) deutlich erhöhen.

Ähnliche Versuche wie die mit Mäuse wurden seit 1934 mit den unterschiedlichsten Spezies und variierten Versuchsbedingungen durchgeführt. Bei vielen Spezies wird nicht nur die mittlere Lebensdauer der Versuchstiere, sondern auch ihre maximale Lebensdauer erhöht. Die Häufigkeit altersbedingter Erkrankungen sinkt entsprechend.[20] Der Effekt des Zuwachses an maximaler Lebenserwartung stellt sich bei Nagetieren sowohl bei Beginn der Diät in der frühen Lebensphase (1. bis 3. Monat), als auch im mittleren Lebensabschnitt (12. Monat), ein.[21][22] Wird dagegen mit der Kalorienrestriktion in einem späteren Lebensabschnitt der Versuchstiere begonnen, beispielsweise im 17. oder 24. Monat von Mäusen, so kehrt sich der Effekt um und die Lebensspanne der Versuchstiere verkürzt sich.[23]

Kalorienrestriktion, auch kalorische Restriktion oder Kalorienbeschränkung genannt, ist die Bezeichnung für eine Diät mit einer gegenüber der Ernährung ad libitum (nach Belieben) um 10 bis 50 Prozent reduzierten Zufuhr von Energie aus Lebensmitteln (siehe: physiologischer Brennwert) über die Ernährung.[1][2] Ziel ist es, dadurch eine höhere Lebenserwartung oder zumindest eine verzögertes Altern oder gesundheitsfördernde Wirkung zu erzielen,[3] ohne dass sich dabei eine Unterernährung einstellen soll. In der englischsprachigen Fachliteratur werden die Begriffe caloric restrictioncalorie restriction oder dietary restriction für die Kalorienrestriktion verwendet.

Bei einer Reihe von Modellorganismen konnte auf diese Weise ein gesundheitsfördernder und lebensverlängernder Effekt nachgewiesen werden. Bei einigen Spezies oder Züchtungen konnte allerdings keine Verlängerung der Lebenserwartung festgestellt werden. Die Verlängerung der Lebenserwartung bei manchen Nagetierstämmen um bis zu 50 %[4] ist unter anderem vom Genomund dem Geschlecht abhängig.[5]

Zuverlässige Daten über einen lebensverlängernden Effekt durch Kalorienrestriktion beim Menschen liegen nicht vor. Während der Effekt im Tiermodell überwiegend anerkannt wird, wird die Übertragbarkeit auf den Menschen kontrovers diskutiert. Die Wirkmechanismen sind hypothetisch und ungeklärt.

Wirkung beim Menschen: Es gibt derzeit keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass eine dauerhafte Kalorienrestriktion – bei adäquater Ernährung des Menschen – im Vergleich zu einem schlanken Erwachsenen zu einer Verlängerung der Lebenserwartung führt.[40] Unbestritten ist, dass starkes Übergewicht, das heißt Adipositas, zu einer Verkürzung der mittleren und maximalen Lebenserwartung führt.

Die bei den Versuchstieren zu beobachtenden hormonellen und metabolischen Effekte der Kalorienrestriktion, wie niedrigere Körpertemperatur, reduzierte Stoffwechselrate und geringerer oxidativer Stress, konnten auch am Menschen nachgewiesen werden.[20][41] Des Weiteren wurden im Serum niedrigere Werte für Basalinsulin („Fasteninsulin“), profibrotische Proteine, verschiedene Wachstumsfaktoren – wie beispielsweise PDGF und TGF-α – als auch Zytokine wie Tumornekrosefaktor-α nachgewiesen.[42][43][44][45][46] Gesichert ist auch die Erkenntnis, dass eine langfristige Kalorienrestriktion eine wirksame Vorbeugung gegen Diabetes mellitus Typ II, Bluthochdruck und Arteriosklerose ist, die zusammen die Hauptursachen für MorbiditätBehinderungen und Mortalität beim Menschen sind.[11]

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Sowohl hohe als auch niedrige Prozentsätze von Kohlenhydratdiäten waren mit einer erhöhten Mortalität verbunden, wobei ein minimales Risiko bei 50-55% Kohlenhydrataufnahme beobachtet wurde. Niedrige Kohlenhydrat-Diätmuster, die tierische Protein- und Fettquellen wie Lamm, Rindfleisch, Schweinefleisch und Huhn begünstigen, waren mit einer höheren Sterblichkeit verbunden, während diejenigen, die pflanzliche Protein- und Fettaufnahme aus Quellen wie Gemüse, Nüssen, Erdnussbutter und Vollkornbrot bevorzugten, mit einer geringeren Sterblichkeit verbunden waren, was darauf hindeutet, dass die Nahrungsquelle den Zusammenhang zwischen Kohlenhydrataufnahme und Sterblichkeit deutlich verändert. … ” → Diätetische Kohlenhydrataufnahme und Mortalität: eine prospektive Kohortenstudie und Meta-Analyse

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