Höherer Blutdruck wird mit schlechterer Kognition im Jugendalter in Verbindung gebracht
Jugendliche mit erhöhtem Blutdruck und erhöhter arterieller Steifigkeit können laut einer aktuellen Studie schlechtere kognitive Funktionen aufweisen. Junge Menschen mit höherem Blutdruck schnitten schlechter ab, insbesondere bei Aufgaben, die die Aufmerksamkeit und das Lernen messen. Ferner spiegelte sich die arterielle Steifigkeit in einem schwächeren Arbeitsgedächtnis wider. Angesichts dieser Ergebnisse wird betont, wie wichtig es ist, Bluthochdruck und Arterienversteifung im Kindes- und Jugendalter zu verhindern.
https://www.sciencedaily.com/releases/2024/06/240605162450.htm
Beste mentale Gesundheit bei ausbalancierter Diät
… Die 4 verschiedenen Subtypen wurden dann mit den Ergebnissen kognitiver Funktionstests und Magnetresonanztomografie (MRT)-Untersuchungen des Gehirns korreliert. Dabei zeigten sie deutliche Unterschiede. Mit einer ausbalancierten Diät (Subtyp 4) zeigten im Vergleich zu allen anderen 3 Subtypen eine bessere mentale Gesundheit und überlegene kognitive Funktionen. Verglichen mit Subtyp 4 hatten Individuen mit Subtyp 3 ein geringeres Volumen der grauen Substanz in bestimmten Regionen wie dem postzentralen Gyrus. Subtyp 2 war dagegen mit einem höheren Volumen von Thalamus und Precuneus assoziert. Der genomweiten Assoziationsanalyse wurden 16 Gene identifiziert, die sich zwischen Subtyp 3 und 4 unterschieden und Einfluss auf für die mentale Gesundheit und kognitive Funktion wichtige biologische Prozesse haben. … https://deutsch.medscape.com/s/artikelansicht/4913803
Körpereigene Fette beeinflussen psychische Erkrankungen: Hilfe durch spezifische Hemmstoffe?
Universität zu Köln
Eine genetische Störung führt zur Erhöhung von bioaktiven körpereigenen Fetten im Gehirn, was ein Ungleichgewicht zwischen Erregung und Hemmung in Gehirnschaltkreisen zur Folge hat und psychische Erkrankungen begünstigt. Die Behandlung mit einem Enzymhemmer, der die Aktivierung der Fette unterbindet, kann das Gleichgewicht jedoch wiederherstellen und die Symptome lindern. … Autotaxin ist das Schlüsselenzym der Fettaktivierung in den Gehirnen von Mäusen und Menschen. Der aufgrund der genetischen Störungen erhöhte Erregungszustand der Netzwerke konnten durch die Gabe spezifischer Hemmstoffe des Autotaxins wiederhergestellt werden. Diese Erkenntnisse eröffnen den Forschenden zufolge neue Perspektiven für die Diagnose und Therapie solcher Störungen. „Die gezielte Modulation synaptischer Lipidsignale durch hirngängige Autotaxin-Hemmer könnte Möglichkeiten zur Behandlung psychischer Störungen eröffnen“, resümiert Professor Nitsch. Veröffentlichung in „Molecular Psychiatry“ Originalpublikation: https://www.nature.com/articles/s41380-024-02598-2 | https://idw-online.de/de/news834852
Neue Studie: Der Süßstoff Xylit ist mit erhöhtem Risiko für Herzprobleme verbunden
Deutsches Herzzentrum der Charité
Höhere Werte des Süßstoffs Xylit im Blut sind mit einem deutlich erhöhten Risiko für schwere Herzerkrankungen und Schlaganfälle verbunden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Cleveland Clinic in den USA, die jetzt im „European Heart Journal“ veröffentlicht wurde. Erstautor der Studie ist Dr. med. Marco Witkowski, Kardiologe am Deutschen Herzzentrum der Charité (DHZC). … In Laborversuchen wie auch bei Tests mit gesunden Studienteilnehmer:innen zeigte sich, dass Xylit die Reaktivität von Blutplättchen erhöht, was die Bildung von Blutgerinnseln fördert und somit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigern kann. Konkret wurde festgestellt, dass das Risiko für schwerwiegende kardiale Ereignisse bei erhöhten Xylit-Werten im Blut um 57 Prozent erhöht war. https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehae244 | https://idw-online.de/de/news834863
Ernährung werdender Väter entscheidet mit über die Gesundheit der Kinder
Helmholtz Zentrum München Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH)
Eine aktuelle Studie von Helmholtz Munich und dem Deutschen Zentrum für Diabetesforschung liefert neue Erkenntnisse darüber, wie Ernährung und Übergewicht von Vätern die Gesundheit ihrer Kinder beeinflussen können – schon vor der Zeugung. Die Ergebnisse der Untersuchung können helfen, Maßnahmen für die Gesundheitsvorsorge von Männern mit Kinderwunsch zu entwickeln: Je gesünder die Ernährung der werdenden Väter, desto geringer ist das Risiko der Kinder, im Lauf ihres Lebens Übergewicht oder Erkrankungen wie Diabetes zu entwickeln. Dr. Raffaele Teperino, Leiter der Forschungsgruppe „Umwelt-Epigenetik“ bei Helmholtz Munich, hat mit seinem Forschungsteam den Einfluss der väterlichen Ernährung und des Übergewichts auf die Gesundheit ihrer Kinder untersucht – und zwar den Einfluss der Ernährung vor dem Zeitpunkt der Zeugung. Die Wissenschaftler:innen konzentrierten sich dabei auf spezielle kleine RNA-Moleküle in Spermien, so genannte mitochondriale tRNA-Fragmente (mt-tsRNAs, siehe Hintergrund). Diese RNAs spielen eine Schlüsselrolle bei der Vererbung von Gesundheitsmerkmalen, indem sie die Genexpression regulieren. … „Unsere Hypothese, dass im Laufe des Lebens erworbene Eigenschaften wie Diabetes oder Adipositas über Generationen mittels epigenetischer Mechanismen weitergegeben werden, wird durch diese Studie bestärkt. Die Epigenetik dient hierbei als molekulare Schnittstelle zwischen Umwelt und Genom, auch über Generationengrenzen hinweg. Dies geschieht nicht nur über die mütterliche, sondern – wie unsere Forschungsergebnisse zeigen – auch über die väterliche Linie“, erklärt Prof. Martin Hrabě de Angelis, Ko-Autor der Studie und Forschungsdirektor Helmholtz Munich. Originalpublikation: Tomar, Gomez-Velazquez, Gerlini et al. (2024): Epigenetic inheritance of diet-induced and sperm-borne mitochondrial RNAs. Nature. DOI: 10.1038/s41586-024-07472-3 | https://idw-online.de/de/news834789
Gemüse nimmt chemische Stoffe aus Autoreifen auf
Über Bewässerung mit aufbereitetem Abwasser und Klärschlamm kommen Reifenadditive in das Blattgemüse
Autoreifen enthalten hunderte von chemischen Additiven, die sich aus ihnen herauslösen können. So gelangen sie in Nutzpflanzen und anschließend in die Nahrungskette. Forscher*innen des Zentrums für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft der Universität Wien haben nun erstmals chemische Rückstände aus Reifenabrieb in Blattgemüse nachgewiesen. Die Konzentrationen waren zwar gering, der Nachweis dennoch eindeutig. Ein Befund, der etwa auch für Medikamentenrückstände in pflanzlichen Nahrungsmitteln bekannt ist. Die Studie erschien in der international renommierten Fachzeitschrift Frontiers in Environmental Science.
Originalpublikation:
„Uptake of Tire-Derived Compounds in Leafy Vegetables and Implications for Human Dietary Exposure“, Anya Sherman, Luzian E. Hämmerle, Evyatar Ben Mordechay, Benny Chefetz, Thorsten Hüffer, Thilo Hofmann; Frontiers in Environmental Science (2024)
DOI: 10.3389/fenvs.2024.1384506
Krebs
Äußerst beeindruckend“: Ergebnisse der Melanom-Impfstoff-Studie begeistern Ärzte
Der Impfstoff wird dazu beitragen, die Überlebensraten für „die nächsten Jahrzehnte und länger“ zu verbessern, sagt der leitende Kliniker von Cancer Research UK
Der weltweit erste personalisierte mRNA-Krebsimpfstoff gegen das Melanom halbiert das Risiko, dass Patienten sterben oder die Krankheit zurückkehrt. Dies geht aus Studienergebnissen hervor, die Ärzte als „äußerst beeindruckend“ bezeichneten.
Nach Angaben des World Cancer Research Fund International aus dem Jahr 2020 erkranken jährlich weltweit mehr als 150.000 Menschen an Melanomen.
Patienten, die den Impfstoff erhielten, nachdem ihnen ein Melanom im Stadium 3 oder 4 entfernt worden war, hatten ein um 49 % geringeres Risiko, nach drei Jahren zu sterben oder die Krankheit wiederzubekommen, wie die auf der weltweit größten Krebskonferenz vorgestellten Daten zeigten. Der NHS im Vereinigten Königreich ist eine der Organisationen, die die Impfung testen. …
Essensverzicht schadet beim Versuch, Gewicht zu verlieren
Universität zu Köln
Hungern kann langfristig übermäßiges Essen begünstigen: Es bringt das Langzeitgedächtnis dazu, eine erhöhte Kohlenhydrataufnahme als besonders belohnend abzuspeichern / Veröffentlichung in „eLife“ https://doi.org/10.7554/eLife.88247.2 | https://idw-online.de/de/news834474