Acesulfam-K

Strukturformel von Acesulfam-K

Acesulfam-K ist ein synthetischer, hitzebeständiger Süßstoff. Der Chemiker Karl Clauß entdeckte 1967 bei der Hoechst AG zufällig bei der Synthese von Oxathiazinondioxiden eine süß schmeckende Verbindung.1Karl Clauß und Harald Jensen (1973): Oxathiazinondioxide, eine neue Gruppe von Süßstoffen. In: Angewandte Chemie. Bd. 85, Nr. 22, S. 965–973. doi:10.1002/ange.19730852202.

Als Lebensmittelzusatzstoff wird es als E 950 deklariert.

Molekülstruktur

Acesulfam gehört zu den Heterocyclen, da das Molekül einen Sechsring mit drei Heteroatomen (Sauerstoff, Schwefel und Stickstoff) enthält (Oxathiazinring).

Eigenschaften

Acesulfam-K ist ein weißer Feststoff, der sich in kaltem Wasser gut, in heißem sehr leicht löst. Wasser/Ethanol-Gemische sind ebenfalls gut geeignet. Die Lagerung ist durch die hohe chemische Stabilität unproblematisch.2Waszkiewicz-Robak, B. (Szkola Glowna Gospodarstwa Wiejskiego, Warszawa (Poland). Wydzial Zywienia Czlowieka), Swiderski, F.: Some functional properties of highly intensive sweeteners. In: Przemysl Spozywczy (Poland). 1. Januar 2000 (fao.org [abgerufen am 9. Mai 2016]).Der Süßstoff ist das Kaliumsalz des Acesulfams, das Acesulfam-Kalium oder Acesulfam-K mit einer Süßkraft, die ungefähr 200-mal so stark ist wie die der Saccharose.

Herstellung

Analytik

Verwendung

Wegen seiner Hitzebeständigkeit kann Acesulfam-K auch zum Kochen und Backen verwendet werden. Es schmeckt dem natürlichen Zucker sehr ähnlich, hat aber in höherer Konzentration einen leicht bitteren Geschmack.

Acesulfam-K wird beispielsweise für Getränke und Fruchtjoghurts3Artikel Joghurt ohne Zuckerzusatz auf www.lebensmittelklarheit.de verwendet, meist in Kombination mit anderen Süßstoffen, wie Aspartam. Es ist auch in Zahnpasten enthalten, da es keine Karies auslöst.

Acesulfam-K ist seit 1990 in Deutschland zugelassen und wird unter dem Markennamen Sunett4Registerauskunft für Registernummer 1004466 (Wortmarke „Sunett“), Deutsches Marken- und Patenamt, Stand 3. Februar 2013. vertrieben.

Die erlaubte Tagesdosis wurde vom wissenschaftlichen Lebensmittelausschuss der EU-Kommission (Scientific Committee on Food, SCF) bei Erwachsenen auf 9 mg pro Kilogramm Körpergewicht festgesetzt.5Bundesinstitut für Risikobewertung: Bewertung von Süßstoffen und Zuckeraustauschstoffen. (PDF-Datei) Hintergrundinformation Nr. 025/2014 des BfR vom 1. Juli 2014, abgerufen am 30. November 2015.

Umweltrelevanz

Acesulfam-K wird vom Körper größtenteils unverändert wieder ausgeschieden6Sandro Castronovo, Arne Wick, Marco Scheurer, Karsten Nödler, Manoj Schulz, Thomas A. Ternes: Biodegradation of the artificial sweetener acesulfame in biological wastewater treatment and sandfilters. In: Water Research. 2016, doi:10.1016/j.watres.2016.11.041. und auch in Kläranlagen nur zum Teil abgebaut. Dadurch gelangt die Substanz in großen Mengen in Flüsse und Seen, wo sie ubiquitär nachgewiesen werden kann. Konzentrationen in Oberflächengewässern reichen bis in den zweistelligen Mikrogramm-pro-Liter-Bereich, in Untersuchungskampagnen mit einer Vielzahl von Zielsubstanzen stellt Acesulfam häufig die Substanz mit den höchsten gemessenen Konzentrationen dar. Sogar im Trinkwasser wurde Acesulfam in Deutschland und einigen anderen Ländern bereits nachgewiesen.7Deutschlandfunk, Forschung Aktuell, Sendung vom 22. September 2011 Acesulfam: Unbehelligt durch Klo, Kanal und Kläranlage.8Sandro Castronovo, Arne Wick, Marco Scheurer, Karsten Nödler, Manoj Schulz, Thomas A. Ternes: Biodegradation of the artificial sweetener acesulfame in biological wastewater treatment and sandfilters. In: Water Research. 2016, doi:10.1016/j.watres.2016.11.041.9Robert Loos, Raquel Carvalho, Diana C. Antonio, Sara Comero, Giovanni Locoro, Simona Tavazzi, Bruno Paracchini, Michela Ghiani, Teresa Lettieri, Ludek Blaha, Barbora Jarosova, Stefan Voorspoels, Kelly Servaes, Peter Haglund, Jerker Fick, Richard H. Lindberg, David Schwesig, Bernd M. Gawlik: EU-wide monitoring survey on emerging polar organic contaminants in wastewater treatment plant effluents. In: Water Research. 2013. doi:10.1016/j.watres.2013.08.024.10Andreas Fath: Rheines Wasser – 1231 Kilometer mit dem Strom, Carl Hanser Verlag, München 2016, ISBN 978-3-446-44871-1, S. 135–142. Der Rhein bei Basel trägt über ein ganzes Jahr betrachtet mehr als 42 Tonnen des Süßstoffs in Richtung Nordsee.11Andri Bryner: Flüsse sauber halten ist Vorsorge fürs Trinkwasser. In: eawag.ch, 9. September 2014, abgerufen am 15. März 2020.

Weblinks

zusatzstoffe-online.de: E 950 – Acesulfam-K

Stand vom 7. Feb 2024 @ 11:42, zu den Wikipediaartikeln … → Wp | → WpEn

Quellen und Tiefen

Synonyme
Acesulfam-K, Acesulfam-Kalium, ace-k, Acesulfam,

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