“Escherichia coli (abgekürzt E. coli) – auch Kolibakterium genannt – ist ein gramnegatives, säurebildendes und peritrich begeißeltes Bakterium, das im menschlichen und tierischen Darm vorkommt. Unter Anderem auf Grund dessen gilt es auch als Fäkalindikator.[1] E. coliund andere fakultativ anaerobe Organismen machen 0,1 Prozent der Darmflora aus.[2]
Innerhalb der Familie der Enterobakterien (altgriech. ἕντερον [enteron]: Darm) gehört E. coli zur bedeutenden Gattung Escherichia und ist deren Typspezies.[3] Benannt wurde es nach dem deutschen Kinderarzt Theodor Escherich, der es erstmals beschrieb. Coli ist der lateinische Genitiv von colon (zu dt. Kolon), einem Teil des Dickdarms.[4]
In der menschlichen Darmflora ist E. coli als Vitaminproduzent, insbesondere Vitamin K, bekannt. Die meisten Angehörigen dieser Spezies sind nicht krankheitsauslösend, jedoch gibt es auch zahlreiche verschiedene pathogene Stämme.[5] Es zählt zu den häufigsten Verursachern von menschlichen Infektionskrankheiten.[1] Die Basensequenz des Genoms einiger Stämme ist vollständig aufgeklärt. Als Modellorganismuszählt es zu den am besten untersuchten Prokaryoten[6] und nimmt in der Molekularbiologie eine wichtige Rolle als Wirtsorganismus ein. Der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin wurde an zahlreiche Forscher, die sich mit der Biologie von E. coli beschäftigt haben, vergeben.[7] … ” → WP